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Wissenschaftsskepsis in Krisenzeiten - am Beispiel Österreich


Dr. Jakob-Moritz Eberl beleuchtete an der Matinee der Internationalen Akademie Traunkirchen die Wissenschaftsskepsis und deren Ursachen in Österreich.

In seinem Vortrag erörterte Dr. Eberl, Senior Scientist an der Universität Wien, die Grundlagen der Wissenschaftskommunikation und ihre Herausforderungen in einem politisierten und medialisierten Umfeld.

Wenn wir von Wissenschaftsskepsis sprechen, sollen wir zwischen wissenschaftlicher Skepsis, die als treibende Kraft der Wissensproduktion dient, und Wissenschaftsskepsis, die institutionelle Wissenschaft und deren Akteur:innen in Frage stellt, unterscheiden. Österreich steht europaweit auf dem vorletzten Platz, was die positive Akzeptanz von Wissenschaft betrifft. Verschiedene Faktoren wie Science Literacy, Populismus, Freiheitsideologien und Naturglaube spielen bei der Wissenschaftsskepsis in Österreich eine große Rolle. 

Die komplexen Spannungsfelder zwischen Wissenschaftsskepsis und wissenschaftlicher Skepsis, insbesondere während der Corona-Pandemie, wurden anhand des "Austrian Corona Panel Projects" beleuchtet. Das "Austrian Corona Panel Project", eine mehrwellige Online-Panel-Befragung mit 1500 repräsentativ ausgewählten Teilnehmer:innen, untersuchte die soziale, mediale und politische Dimension der Pandemie in Österreich.

Die Auswirkungen von Wissenschaftsskepsis auf die Wahrnehmung politischer Prozesse und gesellschaftlicher Herausforderungen wurde sehr anschaulich vorgestellt. Darauf basierend wurden Strategien zur effektiven Wissenschaftskommunikation in Krisenzeiten vorgeschlagen. Ziel für uns alle soll sein, ein tieferes Verständnis für die Rolle der Wissenschaft in der Demokratie zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte zu befolgen.

Referent: Dr. Jakob-Moritz Eberl, Universität Wien

Dr. Jakob-Moritz Eberl ist Senior Scientist an der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Medien und Demokratie. Sein Hauptforschungsinteresse gilt den Einflüssen von Mediendiskursen und Medienbias auf öffentliche Meinung und politisches Verhalten.

Links:

Online-Artikel: OÖNachrichten, 31. August 2024, Redaktion Wissen, Klaus Buttinger

Jakob-Moritz Eberl über den Kampf gegen Desinformation