Intelligente Elektronik der Zukunft: Sicherheit durch offene Architekturen und virtuelle Prototypen
Öffentlicher Vortrag
Mit der Erfindung des Transistors wurde der Ausgangspunkt für die Entwicklung integrierter Schaltkreise gelegt, die ihrerseits die Grundlage für Prozessoren und damit für die „digitale Revolution“ bilden. Embedded Systems ("eingebettete Systeme") sind heute die Basis für Innovationen in nahezu allen Branchen und Lebensbereichen. Diese Systeme übernehmen spezielle Aufgaben in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten. Während ein Computer von einem Menschen bedient wird, verrichten eingebettete Systeme ihre Aufgaben zumeist im Verborgenen. Sie sind ein Zusammenspiel von optimal aufeinander abgestimmten Hard- und Softwarekomponenten und erfüllen genau definierte Aufgaben. Seien es Smart TVs, Überwachungssysteme in Autos oder Geräte in der Dentalmedizin zum Einsetzen von Implantaten - unser Alltag wäre ohne Embedded Systems kaum noch vorstellbar.
Da die Komplexität der Systeme allerdings immer weiter zunimmt, wachsen die Anforderungen an die Entwurfsmethoden und -werkzeuge beträchtlich. Immer mehr Komponenten müssen entlang des Entwurfsprozesses betrachtet und schlussendlich auf dem Chip integriert werden.
Die Lösung für den Systementwurf war und ist die Anwendung des Abstraktionsprinzips, d.h. an Stelle einzelner Transistoren betrachtete man zunächst die Gatterebene, später dann auch Register-Transfer-Ebene und Systemebene. Kurze Entwicklungszeiten sind heutzutage jedoch nur zu erreichen, wenn Hardware und Software parallel entwickelt werden (beispielsweise Steuerungssoftware auf einem Prozessor zur Auswertung von Sensordaten). Auf der höchsten Abstraktionsebene geschieht dies mit Virtuellen Prototypen.
Da komplexe Eingebettete Systeme vermehrt in sicherheitskritischen Bereichen Anwendung finden, ist es essentiell, ihre Korrektheit zweifelsfrei abzusichern. Im Vortrag werden anhand von konkreten Beispielen Lösungen für einen ebenenübergreifenden Entwurfs- und Verifikationsablauf vorgestellt. Dabei wird die offene und lizenzfreie Befehlssatzarchitektur RISC-V für Prozessoren im System eingesetzt.
Eintritt: Freiwillige Spende
Referent: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Daniel Große / Institut für Complex Systems, Johannes Kepler Universität Linz
Datum: Freitag, 13. Mai 2022 / 19.00 Uhr
Gefördert vom Land OÖ
Alles auf einen Blick
Datum, Uhrzeit | 13.05.2022, 19:00 |
Veranstaltungsort | Klostersaal Traunkirchen |